Wann ist eine Neuanlage sinnvoll?

Eine Neuanlage wird in der Regel dann durchgeführt, wenn zuvor eine massive Bodenbewegung (Neubaugebiete, Umbauten) stattgefunden hat oder der Zustand des bestehenden Rasens so schlecht ist, dass eine Nachsaat nicht ausreicht. Damit eine Neuanlage gelingt, muss der Boden auf diesen Flächen sorgfältig vorbereitet werden. Hierzu sind folgende Schritte zu berücksichtigen:

Bodenvorbereitung

Zu einer gründlichen Vorbereitung der Fläche gehören Informationen über die Bodenart, den pH-Wert sowie die Nährstoffversorgung mit den Haupt- und den wichtigsten Spurennährstoffen. Die Ergebnisse sind bereits für das Keimen und die Entwicklung der jungen Pflanzen wichtig. Mit Kenntnissen über die Nährstoffsituation kann man darauf reagieren.
Bodenuntersuchungen werden von verschiedenen Düngemittelherstellern angeboten. Darüber hinaus gibt es in jedem Bundesland offizielle Einrichtungen an die man Proben schicken kann. Der optimale Untersuchungstermin ist der Herbst. Im Frühjahr ist dann der Versorgungsgrad des Bodens bekannt und mit der Düngung kann gezielt darauf reagiert werden. Technische Hinweise zur Probenentnahme und –versendung geben die Untersuchungsstellen.

Viele Böden, insbesondere nach einem Hausbau, sind schwer geschädigt, verdichtet, zerfahren oder mit Bauschutt verunreinigt. Es braucht Zeit diese Schäden zu beseitigen. Dazu gehört das Entfernen aller Bauabfälle genauso, wie das tiefe Auflockern von Bodenverdichtungen, z.B. wo der Kran stand oder die Baustellenzufahrt war. Das geschieht am besten mit einem Bagger, Tiefenmeißel oder Untergrundhaken.
Danach ist eine Bedeckung des Bodens mit einer Begrünung (Zwischenbegrünung) sinnvoll. Diese durchwurzelt und beschattet den Boden und sammelt zudem Nährstoffe. Rasen mag magere, wasser- und luftdurchlässige Böden. In schwere Lehmböden sollte daher grober (!) Sand oder gebrochene Lava (nähere Informationen erteilt der Baustoffhandel) bis zu 20 cm tief eingearbeitet werden.

Für den zukünftigen Rasen ist ein gut durchlüfteter Boden wichtig. Niederschläge sollen gespeichert werden, aber den Boden weder aufweichen, noch zu Vernässungen führen. Besteht diese Gefahr, z.B. an nicht beseitigten Verdichtungen oder durch Hangwasser, ist der Einbau einer Drainage, die das überschüssige Wasser abführt, sinnvoll. Für den Ausgleich von Bodenunebenheiten bzw. die Vorbereitung eines Sitzplatzes oder Gartenteiches ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Es wird noch kein Rasen zerstört und überschüssiger Boden kann gut verteilt oder zum Ausgleich verwendet werden.

Anlagetermin

Frühjahrsanlage hat den Vorteil, dass die jungen Pflanzen eine ganze Vegetationsperiode zur Entwicklung vor dem ersten Winter haben. Nachteilig ist die Gefahr des Austrocknens und Verbrennens in einem trockenen Frühjahr. Bei zu kaltem Boden setzt die Keimung der Gräser später ein und Unkräuter haben einen Entwicklungsvorsprung.
Optimal ist Mitte April bis Ende Mai.

Herbstanlage bietet einen warmen Boden und die Sicherheit der Herbstniederschläge nach dem Sommer. Andererseits besteht bei sehr später Ansaat die Gefahr, dass die jungen Gräser von frühen Frösten überrascht werden oder nicht vollständig ausgereift in den Winter gehen.
Optimal ist der September.

Rasenneuanlage - So funktioniert´s

Eine Neuanlage wird in der Regel dann durchgeführt, wenn zuvor eine Bodenbewegung (Neubaugebiete, Umbauten) stattgefunden hat oder der Zustand des bestehenden Rasens so schlecht ist, dass eine Nachsaat nicht ausreicht. Der optimale Termin für die Neuanlage eines Rasens ist im Frühjahr je nach Witterung von Mitte April/Mai bis Ende September. Optimale Keimbedingungen sind unter anderem eine Bodentemperatur von 15-25 °C sowie ein mildes Wetter mit gelegentlichen Regenfällen. Damit eine Neuanlage gelingt, muss der Boden auf diesen Flächen sorgfältig vorbereitet werden. 

Hierzu sind folgende Schritte zu berücksichtigen:

Umgraben

Zuerst muss die Fläche umgegraben werden, damit sich vorhandene Bodenverdichtungen auflösen und ein krümeliger Oberboden entsteht. Das Auflockern des Bodens führt dazu, dass Regen und Beregnungswasser besser versickern. Abschließend sollten Pflanzenreste, Äste und Steine von der Fläche entfernt werden. Für den Fall, dass schwere Baumaschinen auf der Fläche standen, sollte über eine Tiefenlockerung nachgedacht werden. Diese kann entweder selbst oder durch Gartenspezialisten durchgeführt werden.

 

Einebnen

Anschließend muss die Fläche eingeebnet werden. Hierfür können Sie eine Harke verwenden. Nach dem Einebnen muss sich der Boden über einige Wochen absetzen. Mit dem Einsatz einer leichten Walze können Sie diesen Prozess etwas beschleunigen. Das sogenannte Absetzen des Bodens ist für die jungen Samen sehr wichtig, damit sie nicht auf zu große Hohlräume (Bodenporen) stoßen, die das Wachstum behindern. 

 

Aussäen

Auf den gut rückverfestigten, feinkrümeligen und trockenen Boden wird bei windstillem und niederschlagsfreiem Wetter das Saatgut ausgebracht. Berechnen Sie die für Ihre Fläche benötigte Saatgutmenge. Bei kleineren Flächen kann die Aussaat händisch durchgeführt werden. Bei größeren Flächen bietet sich jedoch die Hinzunahme eines Streuwagens an. Hier ergibt sich der Vorteil, dass die Aussaat besonders gleichmäßig gelingt. Generell empfiehlt es sich, den Boden erst in Längs- und dann in Querrichtung einzusäen.

 

Einarbeiten

Nach der Aussaat muss das Saatgut etwa 1 cm tief in den Boden eingearbeitet werden. Die Einarbeitung sorgt für eine Bedeckung des Saatgutes, fördert die Keimbedingungen und ermöglicht ein schnelles und gleichmäßiges Auflaufen der Saat.

 

Walzen

Nachdem das Saatgut eingearbeitet wurde, sollte der Boden mit einer leichten Walze angedrückt werden, sodass der Keimling einen optimalen Bodenkontakt hat und sich mittels schneller Wurzelbildung etablieren kann.

 

Bewässern

Innerhalb der ersten Wochen ist es besonders wichtig, die oberste Bodenschicht feuchtzuhalten, sodass der Keimling nicht austrocknet. Aufgrund der unterschiedlichen Keimdauer einzelner Rasenarten sollte die Bewässerung drei bis vier Wochen andauern. Wenn es sehr trocken ist, muss der Boden jeden Tag bewässert werden. Achten Sie darauf, dass die Wassergabe den Rasensamen nicht wegspült. Das regelmäßige und kontrollierte Bewässern ist eine der zentralen Maßnahmen für eine erfolgreiche Neuanlage.

Ist Ihre Fläche "ergrünt", sollte bei einer Höhe von ca. 10 cm der erste Schnitt erfolgen. Bei diesem Schnitt ist es besonders wichtig, dass die Messer des verwendeten Rasenmähers sehr scharf sind, da die nur schwach verwurzelten Pflänzchen leicht ausgerissen werden können. Die empfohlene Höhe des ersten Schnittes liegt bei 4-5 cm.